Zeitzeugengespräch der Q12 mit Charlotte Knobloch

Am 20. November hatte die zwölfte Jahrgangsstufe die besondere Gelegenheit, an einem bewegenden Online-Zeitzeugengespräch mit Charlotte Knobloch teilzunehmen. In einer ruhigen und sehr persönlichen Art erzählte sie von ihrer Kindheit während der NS-Zeit: von Ausgrenzung, Angst und Momenten, die heute kaum vorstellbar sind. Die heutige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München berichtete eindrucksvoll aus ihrem Leben im nationalsozialistischen Deutschland.

Sie schilderte, wie sie bereits als kleines Mädchen Ausgrenzung und Gefahr erlebte – unter anderem während der Novemberpogrome 1938. Besonders eindrücklich war, wie offen sie auch über schwere Erinnerungen sprechen konnte. Auch die familiären Brüche, die diese Zeit mit sich brachte, kamen zur Sprache: Ihre Mutter verließ die Familie in den frühen Jahren, während ihre Großmutter, die für sie zur wichtigsten Bezugsperson wurde, schließlich deportiert und im Konzentrationslager ermordet wurde.

Trotz der schmerzhaften Erinnerungen vermittelte Frau Knobloch den Schülerinnen und Schülern eine klare Botschaft: hinzuschauen, Verantwortung zu übernehmen und sich klar gegen Hass und Diskriminierung zu stellen. Das Gespräch hinterließ einen tiefen Eindruck und bot eine wertvolle, persönliche Perspektive auf ein Kapitel der Geschichte, das nicht vergessen werden darf. Deutlich wurde, wie entscheidend Respekt, Menschlichkeit und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sind.

Julia Liberka, Mia Retter - Q12