Hilfe!! Mein Kind ist in der Pubertät! – ein kleiner Elternratgeber

Endlich ist er online – der Elternratgeber des P-Seminars Biologie.
Klicken Sie sich rein und erfahren Sie mehr über die Pubertät Ihres Kindes und wie man am besten durch diese herausfordernde Zeit kommt.
Viel Spaß damit!
(P-Seminar Biologie 2024/25)
Sie wollen mehr über unsere Arbeit zur Erstellung der Broschüre wissen? Dann lesen Sie hier weiter:
Liebe Eltern,
vielleicht erinnern Sie sich selbst noch an Ihre eigene Schulzeit – an Biologiestunden voller Fachbegriffe und Diagramme. Unser P-Seminar hatte zwar ebenfalls mit Theorie zu tun, aber der Ansatz war ein anderer: praxisnah, alltagsrelevant und, ja, manchmal auch persönlich.
Das Thema unseres Seminars lautet: „Hilfe, mein Kind ist in der Pubertät.“
Klingt einschüchternd? Das dachten wir anfangs auch. Doch je tiefer wir eingestiegen sind, desto klarer wurde uns: Dieses Thema betrifft nicht nur uns als Schülerinnen, sondern vor allem auch Sie – als Eltern und Bezugspersonen.
Denn Hand aufs Herz: Wer von Ihnen kennt das nicht? Stimmungsschwankungen, Diskussionen über scheinbar Selbstverständliches, das berühmte Türknallen – und diese Momente, in denen das eigene Kind auf einmal fremd wirkt. Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal gefragt: „Was ist bloß los mit ihm oder ihr?“
Unsere Antwort: Nichts Schlimmes. Ihr Kind ist „nur“ in der Pubertät – einer der spannendsten und herausforderndsten Phasen des Lebens. Und genau hier setzt unser Projekt an.
Im Laufe des Schuljahres haben wir uns mit zwei zentralen Bereichen beschäftigt:
Erstens: den biologischen Veränderungen im Gehirn.
Wussten Sie zum Beispiel, dass das menschliche Gehirn erst mit Mitte 20 vollständig ausgereift ist? Während der Pubertät finden massive Umbauprozesse statt. Das sogenannte limbische System, zuständig für Emotionen und Belohnung, ist bei Jugendlichen besonders aktiv. Der präfrontale Kortex hingegen – also der Bereich, der für vernünftiges Planen und Abwägen zuständig ist – entwickelt sich deutlich später. Das erklärt, warum Ihr Kind manchmal impulsiv oder „unlogisch“ handelt. Es ist kein Widerstand gegen Sie als Eltern – es ist einfach Biologie.
Zweitens: den hormonellen und psychischen Veränderungen.
Hormone wie Testosteron oder Östrogen beeinflussen nicht nur das körperliche Wachstum, sondern auch das emotionale Empfinden. Gleichzeitig verändert sich das soziale Umfeld: Freundschaften gewinnen an Bedeutung, eigene Werte und Meinungen werden ausprobiert. Auch das gehört dazu.
Um unser theoretisches Wissen zu vertiefen, hatten wir die Möglichkeit, mit echten Expertinnen und Experten zu sprechen.
Wir führten ein Interview mit Prof. Dr. Walter von der Universität Ulm, der uns die medizinisch-psychologischen Hintergründe erklärte und wertvolle Tipps für die Gestaltung unseres Projekts gab. Zusätzlich trafen wir Herrn Beck von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Neu-Ulm. Sein pädagogischer Blick hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, nicht nur die biologische Seite zu betrachten, sondern auch die emotionale und soziale Situation der Jugendlichen ernst zu nehmen.
Insgesamt haben wir also versucht, beide Perspektiven zusammenzuführen: Wissenschaft und Alltag.
Daraus entstand unser Projektziel:
Wir möchten Ihnen als Eltern und Bezugspersonen einen kompakten, verständlichen Ratgeber an die Hand geben – keine komplizierten Fachbücher, sondern einfache, hilfreiche Informationen, ergänzt durch Tipps, wie Sie in Konfliktsituationen gelassener reagieren können. Denn: Wenn man weiß, warum Jugendliche sich manchmal „seltsam“ verhalten, fällt es leichter, ruhig und verständnisvoll zu bleiben.
Ein ganz wesentlicher Punkt war für uns aber auch, unsere eigene Perspektive einzubringen. Wir sind selbst Jugendliche und erleben diese Veränderungen hautnah. Deshalb enthält unser Ratgeber nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch ehrliche Einblicke aus unserer Sicht. Wie fühlt es sich an, wenn man selbst gerade nicht versteht, warum man so reagiert, wie man reagiert? Oder warum es manchmal so schwerfällt, auf die Eltern zu hören?
Auch darüber möchten wir informieren – und so Brücken bauen zwischen den Generationen.
Am Ende ist aus unserem P-Seminar mehr geworden als ein reines Schulprojekt. Wir haben gelernt, im Team zu arbeiten, Expertinnen und Experten zu interviewen, wissenschaftliche Texte zu verstehen – und vor allem, Verantwortung für ein Thema zu übernehmen, das uns selbst betrifft.
Wir hoffen, dass Sie unseren Ratgeber als Unterstützung im Familienalltag nutzen können. Vielleicht hilft er Ihnen in dem einen oder anderen schwierigen Moment, Ihr Kind nicht als Gegner zu sehen, sondern als jungen Menschen, der gerade mitten in einem wichtigen Entwicklungsprozess steckt.
Zum Abschluss möchten wir uns als P-Seminar Biologie herzlich bei Herrn Tietz bedanken. Durch ihn ist das Seminar überhaupt erst zustande gekommen, und er hat uns stets unterstützt. Ein großer Dank gilt auch den Experten Prof. Dr. Walter und Herrn Beck, die sich Zeit für uns genommen haben.